Energie – ohne geht nichts beim Tiefkühlen

„Die massiven Kostensteigerungen für Energie in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben für viele Unternehmen längst ein existenzbedrohendes Ausmaß erreicht, nachdem viele schon während der Corona-Krise schwere Einbußen erlitten haben“, so die dti-Geschäftsführerin, Dr. Sabine Eichner. Die Tiefkühlbranche, die stark von günstigen Energiepreisen abhängig ist, wird besonders hart von der aktuellen Krise getroffen.

Gestörte Lieferketten und Ressourcenknappheit

Auch die gestörten Lieferketten und Logistikprozesse sowie die Verknappung von Ressourcen, Roh- und Werkstoffen nehmen bedrohliche Ausmaße an. „Die Betriebe brauchen jetzt schnell klare und verlässliche Aussagen zu den geplanten Entlastungen bei den Energiepreisen bis Ende 2024″, fordert VDKL-Geschäftsführer Jan Peilnsteiner. Viele Tiefkühlhersteller und -händler stehen vor großen Herausforderungen, ihre Produktion und Lieferketten aufrechtzuerhalten.

Dringender Handlungsbedarf

Angesichts dieser Situation ist es dringend erforderlich, dass die Politik schnell und entschlossen handelt, um die Tiefkühlbranche und andere energieintensive Industrien vor dem drohenden Kollaps zu bewahren. Dabei müssen mehrere Hebel gleichzeitig in Bewegung gesetzt werden:

Strompreisbremse als Schlüsselelement

An erster Stelle steht die Einführung einer wirksamen Strompreisbremse, die den Unternehmen schnell und unbürokratisch Entlastung verschafft. „Der Fokus muss jetzt auf der Strompreisbremse liegen“, betont Peilnsteiner. Nur so können die Betriebe ihre Produktion aufrechterhalten und wettbewerbsfähig bleiben.

Bürokratieabbau und einfache Hilfsanträge

Neben der Strompreisbremse ist es entscheidend, dass die geplanten Entlastungsmaßnahmen der Regierung möglichst unbürokratisch und unkompliziert umgesetzt werden. „Übermäßige Bürokratie bei den Entlastungsmaßnahmen muss vermieden und die administrative Abwicklung der Wirtschaftshilfen so einfach wie möglich gestaltet werden“, fordert Eichner. Viele Betriebe haben weder die Ressourcen noch die Kapazitäten, um komplizierte Antragsverfahren zu bewältigen.

Moratorium für zusätzliche Belastungen

Darüber hinaus sollte ein Belastungsmoratorium umgesetzt werden, um die Unternehmen in der angespannten Situation nicht mit zusätzlichen Bürden wie etwa dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu überfordern. „Es braucht jetzt Entlastung statt weitere Regulierung“, betont Peilnsteiner.

Energieeffizienz als Schlüssel zur Kosteneinsparung

Neben den kurzfristigen Entlastungsmaßnahmen müssen die Unternehmen langfristig ihre Energieeffizienz steigern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Viele Tiefkühlbetriebe haben bereits begonnen, ihre Produktionsanlagen und Logistikprozesse zu optimieren, um den Energieverbrauch zu senken. Allerdings erfordern solche Investitionen meist erhebliche finanzielle Mittel, die in Zeiten der Krise schwer aufzubringen sind.

Staatliche Förderung zur Modernisierung

Hier sind staatliche Förderprogramme gefragt, um den Unternehmen den Weg in eine energieeffizientere Produktion zu ebnen. „Wir brauchen gezielte Investitionsanreize, um die Tiefkühlbranche bei der Modernisierung ihrer Anlagen zu unterstützen“, sagt Eichner. Nur so können die Betriebe langfristig wettbewerbsfähig bleiben und ihre Klimaziele erreichen.

Nachhaltige Lösungen für die Zukunft

Neben der akuten Krisenbewältigung müssen auch langfristige, nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung der Branche gefunden werden. Dazu gehört der Ausbau erneuerbarer Energien ebenso wie die Diversifizierung der Energiequellen. Nur so kann die Tiefkühlbranche unabhängiger von Preisschwankungen und geopolitischen Konflikten werden.

Standortsicherung und Wertschöpfung in Deutschland

Darüber hinaus ist es wichtig, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der deutschen Tiefkühlbranche zu erhalten. Viele Betriebe stehen vor der Entscheidung, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern, wo die Energiekosten günstiger sind. „Wir müssen alles daran setzen, die Standorte in Deutschland zu sichern und die Wertschöpfung im Land zu halten“, betont Eichner. Dafür sind neben Energiekosten-Entlastungen auch Investitionen in die Infrastruktur und Fachkräfteausbildung erforderlich.

Fazit: Entschlossenes Handeln der Politik gefordert

Zusammengefasst erfordert die Bewältigung der Energiekrise in der Tiefkühlbranche ein entschlossenes, mehrstufiges Vorgehen der Politik. Neben kurzfristigen Entlastungsmaßnahmen wie der Strompreisbremse braucht es langfristige Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Nur so kann die Branche wettbewerbsfähig bleiben und ihre Standorte in Deutschland sichern. Jetzt ist schnelles und zielgerichtetes Handeln der Bundesregierung gefordert, um die Existenz vieler Unternehmen und Arbeitsplätze zu bewahren.

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